Die Schlagweite beim Golfschwung optimieren

Mehr Schlagweite: Sinn, Unsinn und Möglichkeiten

Mehr Schlagweite ist nicht nur der größte Wunsch der meisten Golfer sondern auch das Kaufargument Nr.1. Doch ist dieses Plus tatsächlich um jeden Preis erstrebenswert? Und wenn ja, was ist „mehr“ und wie bewerkstelligt man dies am besten?

Weiter schlagen, aber nicht um jeden Preis

70% bis max. 80% der möglichen Kraft einzusetzen, ist der Schlüssel zur nötigen Konstanz im Golfspiel. Doch bei vielen Golfern ist die reale Schlagweite so grenzwertig, dass selbst mit 100% Krafteinsatz die gewünschte Weite nicht erreicht wird. Denn Kraft allein hat nur einen geringen Anteil an der physikalisch möglichen Schlagweite. Mit vollem Krafteinsatz nimmt jedoch zwangsläufig die Streuung zu, ein taktisches Golfspiel ist so nicht möglich und der Spieler rettet sich von Notlage zu Notlage. „Weiter schlagen“ darf also nicht isoliert betrachtet werden, sondern der Schwung muss souveräner und gleichzeitig effizienter werden.

Schon 15 Meter mehr reduzieren das Handicap um 3 Schläge

Kontrollierte Schlagweite lohnt sich in jedem Fall, auch wenn es scheinbar nur ein geringes Mehr ist: Schlagen Sie beispielsweise Ihren Drive 15 Meter länger, reduziert sich die Eisenwahl für den nächsten Schlag um eine Nummer. Nicht nur statistisch erhöht sich die Genauigkeit (z.B.) eines Eisen 8 gegenüber eines Eisen 7 etc. und so liegen Sie bei diesem Beispiel nach dem zweiten Schlag in einer besseren Distanz zum Loch. Auch wenn nicht sehr optimistisch gerechnet wird, spart man sich so pro Runde schnell 3 und mehr Schläge. Also auch vermeintlich kleine Verbesserungen lohnen sich in der Summe satt. Berücksichtigen Sie dies bespielsweise beim nächsten Driverfitting und erwarten Sie nicht unrealistische 50 Meter mehr, sondern eben die konstanten 15 m.

Neuer Golfschwung, neue Golfschläger oder beides?

Wunsch und Wirklichkeit sind nicht immer das Gleiche. Für die Verbesserung von Schlagweite und Konstanz müssen Sie deshalb ganzheitlich denken:

  1. Golfausrüstung optimieren
  2. Golfschwung optimieren
  3. mentale Haltung optimieren
  4. Spieltaktik optimieren

1. Die passenden Golfschläger sind das A und O für eine effiziente Bewegung. So wie drückende oder zu lockere Schuhe Ihr Lauftraining ad absurdum führen, hindern Sie unpassende Golfschläger an einer freien, kontrollierten und kraftvollen Bewegung. Neben der Materialqualität ist hier auch die Passgenauigkeit entscheident. Stellen Sie sich selbst die Fragen:

Fühlen Sie sich wohl mit Ihren Golfschlägern oder hindert Sie etwas (unbewusst) am vollen Einsatz Ihrer Schnellkraft?

Fühlen Sie sich ggf. mit jedem Golfschläger Ihrer Golfausrüstung wohl oder verunsichert Sie beispielweise Ihr Driver?

Hören Sie öfters Bemerkungen Ihrer Mitspieler, dass im Setup irgend etwas an Ihnen und Ihren Golfschlägern seltsam aussieht?

2. Das größte Potential für mehr Schlagweite liegt im Schwung selbst. Viele Golfer schlagen zu hart und zu hektisch, anstatt auf Timing und Rhythmus zu achten. Das, was tatsächlich passieren soll und was weggelassen werden kann, ist unklar. Es werden Vorgaben erfüllt ohne die Hintergründe zu verstehen. Vorbilder ersetzen die eigene Wahrnehmung.

Wissen Sie genau, was und warum Sie etwas im Schwung machen sollen?

Schlagen Sie intuitiv oder überlegt?

3. Wahrnehmung ist schon genannt worden. Eine wichtige Grundlage fürs tatsächliche Lernen, nicht nur in puncto Golfschwung. Nicht gesagt bekommen, was sein soll, sondern spüren, was effektiver ist. Ein sehr individueller Prozess und eine spannende Art, sein Potential zu entdecken. Der negative Partner davon ist die Bewertung. Mit der Bewertung werden (wichtige) Experimente verhindert und neue Erkenntnisse blockiert. Bewertung schafft unnötigen Druck und entzieht dem Schwung Energie.

Ist Ihnen wichtig, den Mitspielern Ihr Talent zu beweisen?

Beurteilen Sie Ihre einzelnen Schläge oder nehmen Sie nur wahr, was passiert ist?

4. Spieltaktik: Immer den weitesten Schlag zu wählen ist selten die intelligenteste Lösung. Sicher haben auch Sie Distanzen, die Ihnen gut liegen, insofern bietet es sich an, die Löcher gedanklich rückwärts zu spielen. Beispiel: von wo wollen Sie den letzten Schlag aufs Grün machen? Wie kommen Sie am besten dorthin? Ein unsicherer Drive plus 1x Wedge (180 m + 80 m = 260 m) oder lieber gleich 2x ein sicheres Eisen 7 (2 x 130 m = 260 m)?

Kennen Sie Ihre Paradedistanzen?

Studieren Sie die Infotafeln zu Beginn des Loches?

Wie loslegen?

Sie sehen, auch mit System ist das Thema nicht schnell erledigt, aber mit System ist es sinnvoll zu lösen. Wir beraten Sie hier gerne, wie immer wertfrei und unkonventionell.

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